Dominici – O3 A Trilogy Part 2 (CD/2007)

28.03.2007 | Musik | Keine Kommentare

Progressive Metal, Progressive Rock - InsideOut Music

Dominici – O3 A Trilogy Part 2Ein Sprichwort sagt: „Hüte dich vor deinen Träumen, denn sie könnten in Erfüllung gehen." Das ist natürlich im Falle von DOMINICI reichlich übertrieben, aber es tendiert schon ein wenig in diese Richtung. „O3 A Trilogy – Part 2" klingt wie eine unentschlossene Mixtur aus Dream Theater, Metallica, Joe Satriani und Yngwie Malmsteen. Die üblichen Verdächtigen der Genres werden zwar auf sehr hohem Niveau zitiert. Dennoch fehlt ein wenig die Innovation, der Mut (oder der Wille?) zur ureigensten Handschrift.

Mit den Erwartungen ist das immer so eine Sache, nicht? Mr. Charlie Dominici war weiland der Frontmann einer jungen aufstrebenden Prog Metal-Truppe aus New York – Dream Theater. Für deren Debütalbum „When Dream And Day Unite" stand er nicht nur am Mikro, sondern fungierte auch als Co-Writer bei sieben der acht Songs und legte damit einen nicht unwesentlichen Grundstein ihres Erfolges. Charlie ist noch immer ein begnadeter Sänger und hin und wieder bedaure ich seinen Weggang bei den Prog Metal-Heroen auch heute noch.

Weder die Band-Bio noch seine Homepage geben Auskunft darüber was Dominici die letzten Jahre getrieben hat bzw. wie seine musikalische Karriere weiterging, noch erfährt man(n) wie es zuging, dass sich der New Yorker mit Musikern umgibt, die allesamt in Italien leben. Die Spur des Sängers findet sich erst im Jahr 2004 wieder – anlässlich den 15-jährigen Jubiläums des Dream Theater-Debütalbum „When Dream And Day Unite" und seinem spektakulären Auftritt mit den Ex-Band-Kollegen. 2005 folgt dann die Veröffentlichung seines eigenen Werkes „O3 A Trilogy – Part 1", das die Hoffnung auf mehr nährt. Dieses „mehr" dreht sich seit Tagen im Player und irgendwie lässt sich eine leichte Ernüchterung und der Verdacht auf zu hohe Erwartungen in Erinnerung vergangener Glanzleistungen nicht ganz verbergen.

Was nun die Musik betrifft: Die Sangesqualtitäten von Charlie Dominici sind unbestritten immer noch Spitzenklasse. Da kann sich mancher der sogenannten Young-Stars noch einiges an Können abschneiden. Musikalisch läuft Hase öfter mal ziemlich in einer typischen, manchmal etwas banalen Progressive Metal-Spur mit ausladenden Frickel-Einlagen, einschlägig bekannter Bands dieses Metiers nicht unähnlich. Und (Achtung, jetzt wird es strunzsubjektiv) ich mag keine nervtötenden, minutenlangen analogen Sythesizer-Tiraden wie beispielsweise beim Opener ‚The Monster’.

Allerdings wird nichts so heiss gegessen wie es gekocht wird und es gibt ja auch einige ausgesprochen „schone" Songs auf dem Album. ‚Nowhere To Hide’ zum Beispiel, das trotz des gar nicht lustigen Themas Alkoholkrankheit sogar einen leichten Hang zu rock-opern-artiger Inszenierung aufweist. Das Glanzstück dieser Art ist ‚The Calling’, bei dem sogar die rasenden Gitarrenläufe und Keyboardsoli genau so sein müssen wie sie sind – pure Action. Anrührend, faszinierend, wunderschön und so ganz unerwartet anders ist die melancholische Piano-Ballade ‚The Real Life’.

Ganz klar, dass zum Schluss bei ‚A New Hope’ noch mal alle Register des Bombast-Metal gezogen werden um die Neugier auf die Fortsetzung bzw. das Ende der Trilogie zu wecken.
Pluspunkte gibt es für seinen nach wie vor erstklassigen Gesang und die bereits erwähnten Songs. Angesichts einiger zu klischeehafter und überladener Arrangements mit zuwenig Eigeninitiative ist es schwierig sich um die ungeliebte Vergabe von Minuspunkten zu drücken. Charlie. Dominici ist fest entschlossen seine Mucke auch auf die Live-Bühnen dieser Welt zu bringen - meinen Segen hat er.

Tracklist:

01. The Monster 8:28
02. Nowhere To Hide 5:06
03. Captured 4:16
04. Greed, The Evil Seed 7:27
05. School Of Pain 7:23
06. The Calling 6:40
07. The Real Life 3:28
08. The Cop 4:49
09. A New Hope 6:53
Gesamtspielzeit: 54:30 Min.

Line Up:

Charlie Dominici - Gesang
Erik Atzeni - Bass
Brian Maillard - Gitarre
Yan Maillard - Schlagzeug
Americo Rigoldi - Keyboards

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