Kaipa - Mindrevolutions (CD/2005)
Retro-Prog - InsideOut Music/SPV
30 Jahre KAIPA! Die Schweden belohnen sich selbst mit „Mindrevolutions", dem dritten Album seit der „Wiedergeburt" im Jahre 2002, exakt zwanzig Jahre nach dem letzten Release „Nattjurstid". In den zwei Jahrzehnten Funkstille bei KAIPA waren die einstigen Bandmitglieder mit massenhaft eigenen bzw. anderen Projekten beschäftigt.
Gründungsmitglied Hans Lundin nahm drei Soloscheiben auf und hatte ab1996 Hagen am Laufen, Roine Stolt war mehr als beschäftigt mit den Flower Kings, The Tangent, einem Soloprojekt und als Gastmusiker bei Transatlantic und Karmakanic, wo auch ebenso wie bei den Flower Kings und The Tangent Jonas Reingold seine Finger im Spiel hat (zusätzlich noch Time Requiem), während sich Patrick Lundström „nur" bei Ritual verwirklichte. Zudem haben sie sich Verstärkung in Form der überaus hübschen schwedischen Sängerin Aleena, sowie Zappa-Drummer Morgan Agren geholt.
‚The Dodger’ ist eigentlich ein typischer KAIPA-Song mit angenehmer Gesangslinie und jazzrocklastigen Soundpassagen. Das entspannte ‚Shadow Of Time’ gewinnt durch das wunderbare Gitarrensolo gegen Ende des Stückes an Aussagekraft. Den Text zu ‚Last Free Indian’ verfasste Roine Stolt, der sich intensiv mit der Geschichte der Indianer befasste und davon überzeugt scheint, in einem früheren Leben selbst einer von ihnen gewesen zu sein. Der Song wirkt melancholisch in seiner halbakustischen Form, angereichert mit Streichern und mehrstimmigen Gesangspassagen. Irgendwie eine grandiose Mischung aus frühen Genesis und Bombast-Flower Kings.
Der wichtigste und einprägsamste ist zugleich der längste und anspruchsvollste Track, der Titelsong ‚Mindrevolutions’, der die Einsicht und Erkenntnis zu vermitteln versucht, die Welt könne nur dann nachhaltig verändert werden, wenn wir selbst bereit sind uns zu verändern. Hans Lundin berichtet, dass Roine Stolt von seiner Idee, das ursprüngliche Opus auf eine Bonus-CD zu packen, nicht arg begeistert schien. So kürzte er das Stück und packte kurzerhand zwei bereits fertige Songs ins Gefüge. Keine schlechte Idee, denn heraus kam ein herrlich flott-symphonischer Longtrack, der viel Raum für ausladende Gitarren- und Hammondorgel-Soli und jazzige Passagen bietet. Einzig die Dame Aleena hätte nicht unbedingt sein müssen. KAIPA kommt auch ohne sie sehr gut (oder vielleicht sogar besser ?) aus.
Mit „Mindrevolutions" ist den routinierten Schweden ein rundes, in sich stimmiges Werk gelungen, das trotz seiner eingängigen Melodieführung nichts an Tiefgang vermissen lässt. Zur Feier des Jubiläums planen KAIPA für den Spätherbst die Veröffentlichung einer CD-Box mit remasterten Versionen der ersten drei Alben plus zwei CDs mit bisher veröffentlichten Material und Live-Aufnahmen.
Tracklist:
01. The Dodger 8:09
02. Electric Leaves 4:14
03. Shadows of Time 6:51
04. A Pair of Sunbeams 5:20
05. Mindrevolutions 25:47
06. Flowing Free 3:53
07. Last Free Indian 7:27
08. Our Deepest Inner Shore 5:00
09. Time Bomb 4:33
10. Remains of the Day 8:02
Gesamtspielzeit: 79:16 Min.
Line Up:
Morgan Ågren - Drums
Aleena - Vocals
Hans Lundin - Keyboards, Vocals
Patrik Lundström - Vocals
Jonas Reingold - Bass
Roine Stolt - Electric and Acoustic Guitars, Percussion, Vocals
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