Magellan - Symphony For A Misanthrope (CD/2005)

07.06.2007 | Musik | Keine Kommentare

Prog-Rock & Metal - InsideOut Music/SPV

Nach nur zwei Jahren ein erneutes Lebenszeichen der Prog-Metaller aus Übersee? Yes – und was für eins! Dafür, dass MAGELLAN-Mastermind Trent Gardner stets einiges an Zeit in seine diversen Side-Projekte wie Explorers Club, Leonardo oder Foster III investiert, beinahe erstaunlich aber hocherfreulich. Beim ersten Durchlauf des Albums blitzte spontan eine, erst vor kurzem gelesene Erklärung, zum Thema „Was ist Prog?" auf, die da hieß: Prog ist die Fortführung der Klassik mit anderen Mitteln.

Stimmt natürlich nicht für jeden einzelnen Song, jedoch ganz besonders für den Opener ‚Symphonette’. Hier wird geklotzt auf jeder Ebene. Die theatralischen Keyboard-Sounds werden von keinen Geringeren als Steve Walsh und David Manion erzeugt. Die pompöse Einführung in das Album könnte ebenso gut den Soundtrack zu „Krieg der Sterne" bilden. Wunderbar die ‚Piano-Intermission’ von Stephen Imbler, die auf der ‚Goldberg Variation #1’ von J. S. Bach basiert, und im Gegensatz zum Rest von „Symphony..." geradezu leichtfüßig dahin plätschert. Krasses Gegenstück dazu das dramatische ‚Doctor Concoctor’. In der Geschichte über selbstherrliche Typen, die immer alles besser wissen und sich selbst als unfehlbar erachten, sind sowohl die Prog Metal-Wurzeln als auch die soundtechnischen Anleihen bei Bands wie Kansas oder Yes auszumachen.

‚Wisdom’, stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit diverser sogenannter Weisheiten. Diese traurige, nur mit Gitarren und Gesang ausgestattete Ballade schickt den Menschen eindringlich auf die Suche nach der „richtigen, echten" Weisheit für sich selbst. Die 18minütige ‚Cranium Reef Suite’ ist purer Bombast-Prog. Jede Sekunde ein Genuss. Ausladende Keyboards und dramatische Gitarrenparts, da kommen Fans von alten Yes und Genesis voll auf ihre Kosten. Sogar der Gesang erinnert manchmal an Peter Gabriel.

Im Gegensatz zu „Impossible Figures" wirkt „Symphony For A Misanthrope" von der Auswahl und Komposition der Songs in sich geschlossener und zugänglicher, trotz des an sich deprimierenden Themas über die Unzulänglichkeit der Menschen. Mit diesem Album dürften sich auch Musik-Fans wohl fühlen, die ansonsten nicht unbedingt im klassischen Prog beheimatet sind.

Tracklist:

01. Symphonette 2:52
02. Why Water Weeds? 8:32
03. Wisdom 4:25
04. Cranium Reef Suite 18:06
I. Youthful Enthusiasm (instr.)
II. Psych 101
III. Primal Defense
05. Pianissimo Intermission 2:08
06. Doctor Concoctor 4:13
07. Every Bullet Needs Blood 6:42
Gesamtspielzeit: 46:58 Min.

Line Up:

Trent Gardner - Vocals, Keyboards
Wayne Gardner - Guitars, Bass, Backing Vocals

Gastmusiker:

Steve Walsh - Keys on 1
Dave Manion - Keys on 1
Joe Franco - Drums on 4 and 7
Stephen Imbler - Piano on 5
Robert Berry - Drums, Guitar, Bass on 2

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