Pallas - The Dreams Of Men (CD/2005)
Neo-Prog - InsideOut Music/SPV
Mit „The Dreams Of Men" zeigen die schottischen Progrocker von PALLAS, dass der Neoprog auch nach mehr als zwanzig Jahren Bandgeschichte noch ganz schön funzen kann. Der Output hält sich mit sechs Studio-Alben (und einer Live-CD) in 24 Jahren ziemlich in Grenzen. Gleichzeitig könnte diese studiotechnische Unterrepräsentation wohl auch als gelungene Maßnahme gegen inflationäre Überproduktion gewertet werden, die oft genug mit einem, wenn vielleicht auch nur zwischenzeitlichen, Qualitätsverlust einhergeht – siehe u.a. Marillion und Arena. Dazu steht auch Bassist Graerne Murray, dem es widerstrebt „zwei, drei gute Songs zu schreiben und den Rest mit Füllmaterial voll zu stopfen."
Weise gesprochen! Aber wie ist es denn mit dem Wahrheitsgehalt? Nun, von Füllmaterial kann keine Rede sein, aber kleine Durchhänger (‚Northern Star’, ‚Warriors’) verhindern, dass daraus ein wirkliches „Meisterwerk" wurde. Dennoch haben Murray & Co. ihre vierjährige Auszeit recht gut genutzt. PALLAS werkeln musikalisch wieder irgendwo zwischen Yes, Marillion, Arena, Rush und Saga, vergessen dabei aber nicht ihre Ausrichtung auf den Hardrock, die hier großteils recht klar zutage tritt und erfreulicherweise den Effekt hat, dass auf allzu ausschweifende Keyboardpassagen verzichtet wird. Der Tasteneinsatz erfolgt so wohldosiert, dass den Gitarren dabei viel Freiraum zur Entfaltung bleibt. Bestes Beispiel dafür ist ‚Messiah’ und ‚Mr. Wolfe’ – ein Muss für die verkappten Rocker unter den Neoproggern.
Das einleitende zehnminütige ‚The Bringer Of Dreams’ zieht bereits alle musikalischen Register und steigt mit seiner Erzählung über Traumbringende Gottheiten bereits voll auf das Konzept der Erkundung der Menschheitsträume ein. Einspielungen klassischer Musik, sowie Indianergesang und Folkeelemente (schottisch, irisch, keltisch, Harfen, Violinen, Flöten) bereichern und verändern die Musik wohltuend.
Anspieltipps: Das herrlich melancholisch und doch hoffnungsvolle ‚Ghostdancers’ und das sehr modern und heavy klingende ‚Messiah’ mit mehrstimmigem Jazzfunkgesang zum Ausklang!
Tracklist:
01. Bringer Of Dreams 9:50
02. Warriors 7:15
03. Ghost Dancers 7:31
04. Too Close To The Sun 11:34
05. Messiah 4:57
06. Northern Star 4:01
07. Mr Wolfe 5:48
08. Invincible 10:45
09. The Last Angel 11:29
Gesamtspielzeit: 73:10 Min.
Line Up:
Ronnie Brown - Keyboards
Colin Fraser - Drums
Niall Mathewson - Guitars
Graeme Murray - Bass, Vocals
Alan Reed - Vocals
Gastmusiker:
Pandy Arthur - Vocal on 'Last Angel'
Paul Anderson - Fiddle on 'Ghostdancers' & 'Bringer Of Dreams'
Karen Raitt - Vocals on 'Messiah'
Lisa Paterson - Vocals on 'Messiah'
Externe Links:
PallasInsideOut Music
SPV