Heol Telwen - An Deiz Ruz (CD/2005)

27.03.2007 | Musik | Keine Kommentare

Celtic Pagan Metal - Burning Star Records

HEOL TELWEN, der bretonische Name für „Dark Sun", sagt schon einiges über die fünf französischen Musiker aus. Extremer Metal trifft wohl ziemlich genau ins Schwarze. Die Frage ob man’s mag oder nicht ist, wie immer relativ. Irgendwie erinnern die bretonischen Franzmänner an eine keltische Pagan-Version von Finntroll. Zum ursprünglichen Black/Death Metal gesellte sich ein Schuss Pagan, daraus wurde „Extreme Metal".

Nordische Einflüsse verbreiterten die Palette. Zudem beeinflusst von keltisch-britischer Folklore erinnern sie ein ganz klein wenig an Cruachan, die sie tatsächlich bereits auf Tourneen supporteten. Allerdings erreichen sie deren Klasse wohl noch ein geraumes Weilchen nicht. Und das hat einen simplen Grund: Hinter HEOL TELWEN stecken fünf Musiker, die es handwerklich hervorragend drauf haben.

Die heftigen Metalgitarren (Kraban & Ossian; Bass by Mylgaon) sägen ebenso messerscharf und ätzend aus den Boxen, wie meist volle Kanne dahinstampfenden Drums (Yskithyrwynn). Die keltisch-mittelalterlichen Flöten (Kraban & Hades) werden mit bemerkenswertem Geschick und extremer Akkuratesse gespielt. Sogar die ewig dahinbrausenden Grunts und Growls von Kraban klingen richtig und wahrhaftig, wie man es an sich nur von Opeth gewohnt ist.

Übrigens kann der Knabe hin und wieder auch richtig singen. Wieder mal ewig schade, dass eine schöne Stimme oft so gequält wird. Dass sie Bands wie Suidakra oder Cruachan bereits als Vorgruppe auf Tourneen begleiteten, spricht für ihr Debüt „An Daiz Ruz". Allerdings kann ich HEOL TELWEN einen Vorwurf nicht ersparen, nämlich den der mangelnden Abwechslung und Kreativität.

Zwölf verschiedene Titel? Man glaubt es kaum, fällt es doch recht schwer zu erkennen, wann der eine Song zu Ende ist und der nächste beginnt. Neben dem viel versprechenden akustischen Intro ‚An Douar Eleh Mon Ganet’ heben sich allenfalls ‚Etre Douae Mor’‚ ‚Epona Part 1+2’ und ‚Ynis Wtrinn’ wohltuend aus dem Einheitsbrei ab.

In den Franzosen steckt ein ungeheures Potential, die handwerkliche und stimmliche Grundlage ist phantastisch. Daraus lässt sich noch eine Menge machen, wenn sie den Mut zu ein wenig mehr Abwechslung aufbringen.

Tracklist:

01. An Douar Eleh Mon Ganet 1:19
02. An Deiz Ruz 6:44
03. Dahud 5:29
04. Ar Korrigan Du 5:47
05. Etre Douae mor 3:03
06. Epona (part 1) 4:35
07. Epona (part 2) 4:45
08. Enez Glaz 6:00
09. Kan Ar Kern 6:24
10. Son Ar Everezh 4:04
11. Heol Telwen 6:35
12. Ynis Witrinn 2:08
Gesamtspielzeit: 57:47 Min.

Line Up:

Gwadsec´hedik Kraban - Electric & Acoustic Guitars, Lead Vocals, Choirs, Tin & Low Whistles, Bombarde
Ossian - Electric & Acoustic Guitars, Choirs
Yskithyrwynn - Drums & Choirs
Mylgaon Vibuc´h - Bass & Choirs
Hades - Tin & Low Whistles, Clean Vocals & Choirs

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