Delta - Apollyon Is Free (CD/2004)

27.03.2007 | Musik | Keine Kommentare

Progressive Power Metal - Pez Producciones/Risestar Promotion

Irgendwie ist es mal wieder zum verzweifeln. Da hat die junge, vielversprechende, chilenische Newcomerband DELTA ihr Debütalbum „Apollyon Is Free" abgeliefert, jedoch leider mit einer etwas dünnen Bandinfo. Auf der angegebenen Website des Promoters wird die Band simpel nicht erwähnt und auf ihrer eigenen Homepage funktioniert die englischsprachige Version nicht. Da ich der spanischen Sprache nicht mächtig bin, muss es eben so gehen.

Das Debüt ist eine wilde Mischung aus Power Metal, Heavy Metal (die Band selbst betitelt es als Neoklassischen Metal...) und progressiven Elementen, aus Anleihen von Yngwie Malmsteen und Rock-Opern wie „Genius" oder der Möchtegern „Book Of Reflections".

Obwohl die Musik ausschließlich von Keyboarder Nicolàs Quinteros komponiert wurde, ist die Mischung der Instrumente ausgewogen, manchmal vielleicht sogar etwas zu sehr auf die beiden Gitarristen Benjamín Lechuga und Jorge Sepúlveda ausgerichtet, was sich beim ersten Song ‚Nitroduction/Why Are You So Far?’ in einer schier unendlichen, zwar technisch hervorragenden, aber dennoch leicht übertriebenen Frickeltirade niederschlägt.

Als Ausgleich überschüttet das Keyboard das Instrumental ‚Enigma’ mit ausgiebigen Sololäufen. Der Titelsong weist große Ähnlichkeit mit den anstrengenden Werken von Hubi Meisel und Lars Erik Mattson auf und ist von mächtig dahingaloppierenden Drums geprägt. Der starke Gesang von Felipe del Valle erinnert phasenweise irgendwie an superalte (von mir sehr geliebte) Bands wie Stone Fury und Planet P. Die Hammersongs sind ‚The Truth’; ‚Face The World’, ‚Burning Soul’ und der Piano-Rausschmeißer ‚Schizophrenia’, der seinen Titel zu Recht trägt.

Völlig aus der Reihe tanzt das klassische Überwerk ‚Encheiresin Naturae’, gesungen von Magdalena Reyes und Juan Ignacio Polo in ausschließlicher Klavierbegleitung. Zurückhaltend, melancholisch und düster wie die meisten Texte, in vielen Passagen Ängste, Unsicherheit, Dunkelheit und die Frage nach dem richtigen Weg und Wesen aufwerfend um am Ende in ‚Burning Soul’ festzustellen „Now I’m the person I wish to be!"

Für „Apollyon Is Free" hat sich DELTA mit Christian Gálvez, Alejandro Silva, Carlos Figueroa, Rodrigo Gálvez und den beiden oben genannten Klassikern Verstärkung in der nationalen Szene geholt, die zwar gut ankommt, aber nicht zwingend nötig gewesen wäre. Unterm Strich sind recht gute Ansätze da, manche Songs wirklich gut, doch sollte die Band noch etwas daran arbeiten sich nicht allzu sehr dem Tempo und der Monotonie des Power Metal hinzugeben.

Tracklist:

01. Opening - Nitroduction - Why Are You So Far? 8:50
02. The Truth 6:59
03. Apollyon Is Free 6:17
04. Infinite Sadness 5:20
05. Enigma 6:09
06. Encheiresin Naturea 5:45
07. Face The World 7:09
08. Fly Away 6:04
09. Two Faces 8:09
10. Burning Soul 5:29
11. Schizophrenia 3:51
Gesamtspielzeit: 70:07 Min.

Line Up:

Felipe del Valle – Gesang
Santiago Kegevic – Bass
Andrés Rojas – Schlagzeug
Benjamin Lechuga – Gitarre
Jorge Sepúlveda – Gitarre
Nicolás Quinteros – Keyboard

Externe Links:

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