Mark'n'Simon - Traunstein - Nuts - 31.01.2008

31.01.2008 | Kulturelles | Keine Kommentare

Hai-Zungen, Tschippendale und gequälte Cat-A-Pulte

Mark’n’Simon versenkten das Nuts in einem Meer aus Lachtränen

Mark’n’Simon, die Meister des Highspeed-Slapstick, sind aus dem Nuts-Programm inzwischen genau sowenig wegzudenken wie Helmut Schleich oder Michael Altinger. Seit fast 30 Jahren sind sie Garanten für Spaß und gute Laune. Der Ire und der Waliser reiten gerne auf ihren unterschiedlichen Herkunftsländern herum und schenken sich dabei nichts – ausser ein paar kleinen Seitenhieben. „Dein Deutsch ist sehr schlecht geworden." „Dein Gesicht auch!" „Aber ich kann mein Deutsch verbessern......!"

Wer zu Mark’n’Siom geht und über keinen durchtrainierten Musculus Abdominis verfügt wird spätestens am nächsten Tag einen heftigen Bauchmuskelkater haben. Auch genügend trinken ist ratsam damit die Lachtränen nicht zwangsweise versiegen. Diese Erkenntnis haben auch zahlreiche Slapstick-Debütanten im ausverkauften Nuts gewonnen, die es selbst in der letzten Reihe noch vom Hocker riss.

Ein bischen langsamer sind sie geworden, die beiden. Statt der vor Jahren versprochenen „30-Sekunden-Gag-Spanne" benötigen sie heute manchmal 33, manchmal auch 40 Sekunden. ABER wenn der Hammer kommt, dann ist vor den beiden nichts mehr sicher. Ihre Gags sind oft so simpel und lustig, dass es schon wieder genial ist. Ihre besondere Spezialität sind zwei Punkte: Das zum Wegschmeissen komische parodieren bekannter Musiker und ihre lebenden Rebusse, bei denen sie Dinge, Gegenstände und Taten wortwörtlich in einer Arte und Weise umsetzen auf die man im Traum nicht denken würde.

Beispiel eines lebenden Rebusses: Die Haifischmaske auf Simons Kopf gehört schon seit Jahren zur Basisausstattung des Duos. Was beginnt alles mit „Hai"? Simon spielt das Wort – wir raten. Eine Zunge bis übers Kinn hinunter gebleckt? Ganz klar: Hai-Zung (Heizung). E.T. auf der Bühne – Ha-E.T. (Haiti) und zwei Ratten?? Na was wohl? Hai-Ratten (heiraten). Und schuld war nur der Haipod (I-Pod mit Haien drauf) und nicht der Casanova.

Doch noch weitaus gelungener sind ihre Musik-Parodien als Howard Tschippendale, Grönemeyer, Mick „Wulstlippe" Jagger, oder Tschoe Walker. Nicht einmal vor den Beatles (Michelle, Twist & Shout) und Queens „Bohemian Rhapsody" wird Halt gemacht. Die Krönung des Abends aber ist die Parodie auf Joe Cocker mit der gequälten Begleitkatze Cat Stevens aka Catapult. Auf die Frage „Do you want a glass of milky" kreischt der arme Joe bei „A little help from my freinds" bis aufs Mark gepeinigt los – da bleibt kein Auge mehr trocken und der Bauchmuskelkater muss eine weitere Hauptspeise ertragen....

Singen können Mark und Simon auf jeden Falls ausgezeichnet und sollte der Job als Comedian für den Lebensunterhalt einmal nicht mehr ausreichen können sie getrost als „Cover-Band" weitermachen.