Duo Cordare - Bergen Maxhütte - 22.08.2008

22.08.2008 | Kulturelles | Duo Cordare - Bergen, Maxhütte | Keine Kommentare

Zwei, die aus dem Herzen geben

Mehr als 10 Jahre spielen Conny und Monika Mörtl schon als Duo zusammen. Doch zu einem geeigneter Namen für das Ensemble und ihrer ersten CD fanden sie erst jetzt. „Duo Cordare" – Zwei die aus dem Herzen geben. Inspirator für diesen absolut passenden Namen war Pater Leopold von Maria Eck. Die Musik der Beiden ist schwer zu klassifizieren, Schubladen passen alle und keine. Denn die beiden Ladies haben mit den Jahren ein schier unüberschaubares Repertoire an Liedern aller Coloeur und für jeden Anlass zusammengetragen und für ihre Instrumente Harfe und Hackbrett umgearbeitet.

Von klassischer Harfenmusik, über moderne Kirchenlieder, keltische und Einflüsse aus der Mittelaltermusik, Canons und Instrumentals, Gospel und Auszüge von Filmsoundtracks reicht die Auswahl. Einen großen Raum nehmen auch Auswahlsongs von Liedermachern wie Reinhard Fendrich und Reinhard Mey, sowie den Seern ein. Einen Querschnitt aus diesem musikalischen Füllhorn präsentiert das Duo nun auf seiner ersten CD und stellte diese und noch weitaus mehr im Museum „Maxhütte" in einem gut zweieinhalbstündigen Programm. Die zahlreich erschienen Gäste zeigten sich überaus angetan von Conny und Monika Mörtl und ihrer „Musik die von Herzen kommt und Herzen öffnet".

Herr Fendrich zum Beispiel dürfte seine Helle Freude an der Bearbeitung von „Weilst a Herz hast wia a Bergwerk" haben. Monika begleitet Conny einfühlsamen Gesang auf der Harfe und als „zweite Stimme", wie auch in vielen anderen Stücken. Die Seer kommen gleich mehrfach zu Ehren mit ihren eindringlichen und verträumten Texten, die sie oft bei Hochzeiten spielen. Besonders am Herzen liegt den beiden das ausdrucksstarke „Apfelbäumchen" von Reinhard Mey, das oft bei Taufen gewünscht wird. Eine große Leidenschaft sind Filmmelodien. So kam das Publikum unter anderem auch in den Genuss von „Der mit dem Wolf tanzt", „Legenden der Leidenschaft" und „The Last Unicorn". Dazu kommen viele geistliche und weltliche Stücke der Liedermacherin Kati Stimmer-Salzeder aus Aschau am Inn, die auch hier natürlich auf die speziellen Anforderungen der beiden Musikerinnen umgearbeitet wurden.

Darin liegt übrigens die ganz große Stärke von Monika und Conny Mörtl. Beide ergänzen sich mit ihren Ideen, Neigungen und Fähigkeiten ausgezeichnet. Während sich Monika mehr auf die instrumentalen Aspekte und deren Niederschrift konzentriert ist, ist der Gesang zum großen Teil Connys Part. Lieder werden arrangiert, Texte dazu geschrieben, genauso wie „zweite" Stimmen für Instrumente und Gesang neu komponiert werden. Wobei es oft ein „Gesang ohne Worte" ist, und die Stimme dadurch zum dritten Instrument wird. Dadurch bekommt jedes Stück sein eigenes Gesicht, selbst wenn es noch so alt ist wie „Amazing Grace" oder „The Rose". Egal ob ein Instrumental oder ein Gesangsduett, die beiden ergänzen sich trefflich und nehmen ihr Publikum, ihre Gäste mit auf eine gefühlvolle Reise.

Ihr „Hauptarbeitsplatz" sind die Kirchen wie Conny lächelnd berichtet. Gespielt haben sie schon auf Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen, Festgottesdiensten und bei Meditationen. Zwischen Bergen (ihrem Heimatort), Obing und der österreichischen Grenze dürfte es nicht mehr allzu viele Kirchen geben, in denen sie noch nicht gespielt haben. Dazu kamen auch noch Einladungen nach Bad Wiessee, auf den Wallberg und nach Flintsbach, von denen die beiden allerhand Anekdoten zu berichten hatten. Mit drei begeistert geforderten Zugaben verabschiedete sich das Duo Cordare für diesen Abend von ihrem Publikum. Doch sicher wird sie der eine oder andere demnächst in einer Kirche oder an einem anderen Ort wieder spielen sehen.