Wieviel „YES" sind drei Fünftel?
YES - In The Present-Tour 2009 - München, Philharmonie - 07.12.2009
Britische Prog-Legende überzeugt in der Münchner Philharmonie Heiß ersehnt war die Europa-Tour der legendären Progrocker YES, von Die-Hard-Fans aber auch kritisch betrachtet, fehlten doch mit Rick Wakeman und Jon Anderson zwei prägende Musiker des Original-Line Ups. In der, leider nicht ausverkauften, Münchner Philharmonie bewiesen die fünf Musiker zweieinhalb Stunden lang eindrucksvoll, dass wo „YES" draufsteht auch ernsthafte musikalische hundert Prozent „YES" drin sind, auch im aktuellen Line Up.
Dass Oliver Wakeman seinen Vater Rick ersetzt war schon länger bekannt. Souverän und gelassen agiert der zurückhaltende Musiker auf seinen wagenburgähnlich aufgebauten Keypoards und Pianos und hält locker jedem Vergleich stand. Bassist Chris Squire und Drummer Alan White genießen von jeher eine enorme Wertschätzung der Fans, der sie auch jederzeit und nicht nur mit feinen Solos gerecht werden. Ohne Steve Howe und seine Gitarren ist YES kaum vorstellbar. Er spielt die komplette Klaviatur aus Rock, Country, Klassik und (Free) Jazz-Elementen so bravourös, dass nicht einmal ein paar kleine Verzupfer auffallen. Und mit Benoist David aus Montreal, der dort jahrelange Erfahrung in einer YES-Coverband sammelte, haben sie einen stimmlich sehr guten und täuschend echten „Ersatz" für den so manch einem doch schmerzlich fehlenden Jon Anderson gefunden.
In der grandiosen Akustik der Philharmonie kommen die „verschachtelten Klangwelten mit Bombasteffekt" der Briten hervorragend zum Tragen. Gespielt werden überwiegend Songs aus den siebziger Jahren: Lang (kein Song unter zehn Minuten), grandios, bombastisch, von magischer Schönheit aber teilweise in deren Komplexität nur schwer zugänglich. Ausgiebige Frickelpassagen ergänzen sich mit wunderbar-pompösem Instrumental-Bombast. Immer wieder gibt es „Standing Ovations" für einzelne Kompositionen (das Wort „Song" wäre hier größtenteils in der Tat zu simpel), die von „Siberian Kathru" und „Astral Traveller" über „Heart Of The Sunrise" und den unvermeidlichen Chartstürmer „Owner Of A Lonely Heart" reichen und im furiosen „Starship Trooper" als Zugabe gipfeln.
Benoit David - Gesang
Steve Howe - Gitarren
Chris Squire - Bass
Alan White - Schlagzeug
Oliver Wakeman - Keyboards, Pianos
Setlist:
Firebyrd Suite
Siberian Kathru
I've See All Good People
Tempus Fugit
Onward
Astral Traveller
Yours Is No Disgrace
And You And I
Solostück Steve Howe
Owner Of A Lonely Heart
Southside Of The Sky
Machine Massiah
Heart Of The Sunrise
Roundabout
Zugabe:
Starship Trooper
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