Stefan Dettl – der Rekord-Aufgussmeister

01.05.2011 | Konzerte | Keine Kommentare

Stefan Dettl - Altenmarkt, Libella - 01.05.2011

Gelungener Tourstart von „Rockstar" Dettl im „Libella-Bergwerk"

Das lässigste Rezept für einen perfekten königlich-bayerischen Saunaabend: Man nehme den Bergwerksstollen des Cafè „Libella" in Altenmarkt, fülle ihn mit hunderten von Fans, denen die Vorfreude deutlich in die glühenden Gesichter geschrieben steht und erreiche damit schon mal eine respektable Basistemperatur. Für den Probeaufguss empfiehlt sich die rund vierzigminütige Verwendung des oberösterreichischen Ska-Septetts Supervision inklusive Bläserduo, das nicht nur eine hammermäßige Partystimmung verbreitet, sondern mit seiner erstklassig groovenden Musik den Bewegungsdrang des Publikums fördert und so deren Kreislauf „oben" hält. Charmant, aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt versucht Frontmann Andy mittels kräftigem Handtuchschwung über den Köpfen des Publikums eine vorzeitige Überhitzung zu verhindern. Solcherart aufs hervorragendste aufgewärmt ist das Publikum nun fit für die „Meisterrunde" mit zwei Stunden Daueraufguss auf Höchsttemperaturen unter Anleitung von Aufgusskönig Stefan Dettl!

Der Abend wird nicht nur für Dettl & Co. Eine exorbitant schweißtreibende Angelegenheit. Der Schweiß drängt aus jeder einzelnen Pore, fließt in Strömen, Tropfen wirbeln durcheinander wie Schneeflocken. So mancher Gast dürfte in diesen drei Stunden mehr geschwitzt haben, als in seinem kompletten Saunajahr. Für die Fotografen wird der Dampf auf den Objektiven zur echten Herausforderung. Stefan Dettl bittet fürsorglich um „ein paar Bier und Wasser für die Bühne und die Fans hier in der ersten Reihe, damit sie’s net umhaut". Bereits zu Beginn seines Auftritts hatte er aufgefordert: „Alle Burschen über Oansachzge bassn bittschön auf de scheena Dirndl auf. Wenn oane umfoit stellts es bittschön wieda auf!"

Umgefallen ist keine, im Gegenteil: Standhaft bis zum Schluss tragen sie „ihren Stefan" auf dem weichen Teppich der absoluten Textsicherheit, singen mit was die Stimmbänder hergeben. Dettl kann sich auf seine Fans verlassen und belohnt sie dafür mit einer Wahnsinnsshow. Prächtiger Rock’n’Roll, Streetpunk und ein brutal hartes Brett, äh ... naa.. „Hoizfassl Bier" fegt durch den Tunnel. Damit es mit der Überhitzung nicht gar zu arg wird, kühlt „da Dettl" die Gemüter zwischendurch mit hinreißenden Balladen wie „Dirndl" oder „Berg", der Gänsehautsong des Abends aber ist „Vorbei geh". Neben den bereits gut bekannten Stücken gibt’s noch a bissl was Neues – „auf boarisch hoid, was sonst".

Was Dettl & Co. Auf erfrischende Weise von den „üblichen" Rockband unterscheidet ist, dass zwar natürlich und unverzichtbar Fabian Jungreithmayer (Gitarre), Mario Schönhofer (Bass) und der total narrische Teufelsdrummer Tobias Weber neben Frontmann Stefan Dettl (Gesang, Gitarre und Trompete) das Grundgerüst der Band stellen, die Bläserfraktion Jörg Hartl und Andi Huber der ganzen Geschichte den ganzen Abend hindurch jedoch einen unheimlichen Groove verleiht, der nicht nur beim Teilzeit-Hip-Hop „Drahn" bis in die letzte Zehenspitze fährt. Ein bisschen verwirrend war das abrupte Ende nach drei Zugaben, aber nichtsdestotrotz schwebten die Fans auf „Märchenwolke 27" nach Hause – oder vielleicht sogar gleich weiter zum nächsten Dettl-Konzert...

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