Golden Smog – Another Fine Day (CD/2006)

26.03.2007 | Musik | Keine Kommentare

Rock, Pop. Brit-Pop, Psychedelic - Lost Highway Records/Universal

Mit GOLDEN SMOG begibt sich eine weitere Allstars-Combo auf die Reise in die Vergangenheit. Aus „Another Fine Day" werden die „Roaring Sixties" wieder lebendig. Das Line Up liest sich wie ein Who-is-Who der Alternative-Country-Scene Americas. Marc Perlman (Bass) und Gary Louris (Gitarre)kommen von den berühmten Jayhawks, Sänger und Gitarrist Dan Murphy ist bei Soul Asylum zu Hause, Jeff Tweedy (ebenfalls Gitarre und Vocals) steht sonst an der Wilco-Front und Kraig Jarret Johnson gibt den Chefklampfer bei Run Westy Run.

Obwohl eigentlich in Minnesota beheimatet, traf man sich zu den Aufnahmen bei Produzent Paco Loco im spanischen Puerta Santa Maria – wegen der „inspirierenden Atmosphäre". Die Gelegenheit hätte nicht besser sein können: Sängerin Muni Camon, Gattin des Produzenten verschönte ‚Cure For This’ als Gast mit ihrer feinen, klaren Stimme. Der Song lässt vor dem inneren Auge die Byrds mit ‚Tambourin Man’ auferstehen. Mit der Steve-Wynn-Gattin und Drummerin Linda Pitmon hatten GOLDEN SMOG ein weiteres heisses Eisen im Feuer, was hervorragende Gastmusiker angeht.

Auf dem vierten Album der Allstar-Formation findet der Nostalgiefreak alles was sein Herz aus den Sixties begehrt. Aber auch die Gegenwart drückt da mächtig durch. Beatles, Byrds, Gram Parsons, Eagles, die Kinks und Led Zeppelin treffen auf den Brit-Pop der Neuzeit. Wobei sich ja auch Bands wie Oasis, Pulp, Blur und Suede, Travis, Keane und Franz Ferdinand deutlich von den Sechzigern inspirieren liessen – der Spagat ist also nicht der größte.

Eine Hommage an Ray Davies ist das Kinks-Cover ‚Strangers’, aber auch bereits der Eigenkomposition und Opener ‚You Make It Easy’ haftet der Geist der Kinks deutlich an. Deutlich rockiger kommt ‚Corvette’ und ‚Hurricane’ aus den Boxen, während andere Songs wieder mehr mit Bluegrass oder Singer und Songwriter-Motiven glänzen wie ‚Long Time Ago’ oder ‚Listen Joe’. Ein besonderes Highlight ist die Ballade ‚Never Felt Before’.

Indie-Pop, Sixites-Rock, Psychedelica, Folk und Country spinnen sich hier zu einem dichten eingängigen und hörenswerten Gewebe. Der Sixties-Rock ist tot – es lebe der Sixties-Rock!

Tracklist:

01. You Make It Easy 4:12
02. Another Fine Day 4:18
03. 5-55-02 3:46
04. Long Time Ago 2:59
05. Corvette 3:46
06. Beautiful Mind 6:20
07. Listen Joe 5:13
08. Cure For This 3:44
09. Hurricane 4:04
10. Strangers 3:21
11. Frying Pan Eyes 4:22
12. Gone 5:12
13. Never Felt Before 3:42
14. I Can 3:34
15. Think About Yourself 5:24
Gesamtspielzeit: 63:57 Min.

Line Up:

Kraig Jarret Johnson - Lead Vocals, Acoustic Guitar, Electric Guitar
Daniel Murphy – Electric Guitar, Background Vocals, Piano
Gerry Louris - Electric Guitar, Acoustic Guitar, Background Vocals, Synthesizer
Marc Perlman – Bass Guitar
Jeff Tweedy - Electric Guitar, Acoustic Guitar, Background Vocals

Gastmusiker:

Linda Pitmon – Drums
Ed Ackerson - Drums
Muni Camon - Vocals

Externe Links: