Saga – Worlds Apart Revisted  (Do-CD/2007)

23.04.2007 | Musik | Keine Kommentare

Progressive Rock, Melodic Rock, Symphonic Prog - InsideOut Music/SPV

SagaGleich zu Jahresbeginn kam eine schlechte Nachricht von der SAGA-Front: Zum Jahresende will Michael Sadler die Band verlassen. Ohne wird es wahrscheinlich auch Saga nicht mehr geben – WIE DENN AUCH??? Zu sehr hat der charismatische und immer freundliche Frontmann das Gesicht der Kanadier geprägt. Und nun zum Abschied ein Doppel-Live-Album?

1977 gegründet in Toronto schaffte das Quiintett schon bald den Karrieresprung über den großen Teich. Erst waren die Brötchen noch etwas kleiner, trotz des ausgezeichneten selbstbetitelten Debütalbums. Mit ihrem vierten Release „Worlds Apart" schufen sie jedoch einen echten Meilenstein auf ihrem musikalischen Weg. SAGA war eine der Bands, die meine Musikwelt als Teenager nachhaltig geprägt haben. Gar nicht mal so sehr mit ihren Erfolgssingles ‚On The Loose’ und ‚Wind Him Up’, die damals jeder Sender spielte, der etwas auf sich hielt und di ich durchaus schätzte. Sondern sehr viel mehr mit ‚Time’s Up’ und ‚Conversations’ (ebenfalss vom „Worlds Apart"-Album) sowie den Debütalben-Highlights ‚Humble Stance’ und ‚How Long’, die damals in unseren beiden Stammdiscos rauf und runter gespielt wurden während sie schon damals die Mainstram-Songs erfolgreich igonierten.

„Worlds Apart Revisted" kann angesichts der möglichen oder sogar wahrscheinlichen Auflösung von SAGA durchaus als Abschiedsgeschenk gedeutet werden. Es handelt sich dabei um einen im schweizerischen Pratteln aufgezeichneten Live-Mitschnitt der „Network"-Tour 2004/2005), der in drei verschiedenen Versionen aufgelegt wird: Als „einfache" Doppel-CD, als Doppel-DVD und 2DVD-DoCD Limited Edition. Die Songs von SAGA begleiten mich seit Beginn der 80-er Jahre. Dennoch hat es bis 2005 gedauert, bis ich die Kanadier zum ersten Mal „Live on Stage" sehen konnte – just auf der besagten „Network"-Tour. Somit verbinde ich mit dem vorliegenden Release selbstverständlich auch persönliche Erinnerungen an ein tolles Konzert.

Dass bei Konzerten ein komplettes Album gespielt wird kommt in der Regel höchstens bei Konzeptalben vor und oft genug noch nicht mal bei diesen. Umso überraschende dürfte es für die Fans gewesen sein, dass Saga auf ihrer „Network-„Tour alle (!) neun Songs des Erfolgsalbums „Worlds Apart" in die Setlist gepackt hatten. Rundherum drapierten sie dann noch 13 Songs vom Debütalbum „Saga" (‚Humble Stance’, ‚How Long’) über „Heads Or Tales" (‚Sratching The Surface’ ‚The Pitchman’) bis zum damals aktuellen Silberling „Network" (‚Keep It Reel’). Trotz der umfangreichen Setlist könnte man immer noch mehr wollen. Mir fehlt z.B. ‚Outside Lookin’ In’ von „Network", das sie auf der Tour zumindest in Mühldorf gespielt haben, wenn ich mich recht erinnere. Aber was solls. Bei einer derart umfangreichen Diskographie ist das ohnehin ein schwieriges Unterfangen. Die Sahnstückchen der Diskographie sind ja lückenlos enthalten.

In den vergangenen Jahren gab es öfter mal haarspalterische Diskussionen ob Saga nun Prog seien oder nicht. Ähem, Saga sind eine Band der 70-er Jahre. Damals war ihre Musik sehr wohl progressiv und sie ist es heute noch. Melodic Rock- und Artrock-Beigaben tun dem keinen Abbruch. Dass die Kanadier international sehr erfolgreich sind und problemlos auch größere Hallen füllen können tut so mancher „Spezialist" mit dem leicht verächtlichen Hinweis auf ‚Mainstream’ ab anstatt sich zu freuen, dass auch mal eine Band aus der progressiv angehauchten Ecke Erfolg hat.

Nunja – egal. Saga ist eine Band, die das Zusammenspiel von Keyboards und Gitarren auf höchstem Niveau arrangiert, die mit relativ gleichmäßigen wiederkehrenden Drum-Bass-Linien einen zwar berechenbaren, aber angenehm harmonischen Rhythmus entwirft. Eine Band, die mit der Piano-Version von ‚Sratching The Surface’ eine feine Ballade auf die Bretter bringt, eine die mit ‚Time’s Up’ relativ elektronische Töne anschlägt, eine Band, die zwischendurch immer wieder mit superschnellen Gitarrensoli wachrüttelt und eine Band, die mit ihrem bombastischen Keyboard- und Pianosound auch öfter auf Symphonic Rock-Pfaden wandelt. Dazu ein Sympathieträger vom Kaliber eines Michael Sadler, mit ebenso charismatischer Stimme wie Ausstrahlung.

Was am Ende von „Worlds Apart Revisted" bleibt ist ein phantastischer Querschnitt durch die Saga-Diskographie und die Hoffnung, dass die nun folgende Tour vielleicht doch keine Abschiedstour von Michal Sadler wird.

Tracklist:

Disc 1
1. The Pitchman 6:53
2. Give 'Em The Money 5:06
3. You're Not Alone 6:21
4. See Them Smile 4:30
5. The Runaway 5:39
6. Ice Nice 6:27
7. On The Loose 4:39
8. Wind Him Up 5:59
9. Amnesia 3:43
10. Framed 5:35
Gesamtspielzeit: 54:52 Min.

Disc 2
1. Time's Up 4:51
2. The Interview 3:47
3. No Regrets 4:37 4. Conversation 4:42
5. No Stranger 5:51
6. Scratching The Surface 3:57
7. Keep It Real 4:24
8. We've Been Here Before 5:25
9. Humble Stance 5:48
10. Don't Be Late 7:51
11. How Long 3:47
12. Careful Where You Step 5:20
Gesamtspielzeit: 60:20 Min.

Gesamtspielzeit total: 115:12 Min.


Line Up:

Michael Sadler - Gesang, Keyboards
Jim Crichton - Bass, Keyboards
Jim Gilmour – Keyboard, Gesang
Ian Crichton - Gitarre
Brian Doerner - Drums

Externe Links:

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