Pagan's Mind - Enigmatic: Calling (CD/2005)

02.06.2007 | Musik | Keine Kommentare

Progressive Power Metal - Limb Music Productions/SPV

Pagan's MindVor der ersten Live-Begegnung mit PAGAN’S MIND beim Prog Power Europe 2005 stand zunächst die Auseinandersetzung mit ihrem dritten Release „Enigmatic: Calling". Vergleiche mit Hubi Meisels eigentümlich uninspirierten Projekten „Dreamscape" und „Book of Reflections" drängten sich eingangs auf, wenig schmeichelhaft also. Vergleichsmöglichkeiten mit den beiden hochgelobten Vorgängern bestanden leider mangels Kenntnis beider Werke keine, dennoch hatte ich mir mehr erwartet.

Wie bereits öfter vorgekommen, geben gute Scheibchen ihr sorgfältig gehütetes Geheimnis nicht so ohne weiteres preis. Endlich - die Tür öffnet sich einen Spalt! So hört sich das schon besser an, bewegt sich etwas mehr in die Richtung der Rock-Oper „Genius" von Daniele Liverani.

Wie knapp ein Jahr zuvor Pain Of Salvation mit "BE" klotzen auch diese Skandinavier mit einem Konzeptalbum, das nach Herkunft und Sinn der Menschheit fragt. Während sich Daniel Gildenlöw (P.o.S.) vor allem über Gott und die Welt Gedanken macht, richtet das Konzept von „Enigmatic: Calling" den Blick weit in utopische Mutmaßungen: Ist der Mensch das Ergebnis genetischer Experimente? Oder verdanken wir unsere Existenz gar einer fremden Intelligenz??? Johannes von Buttlar, Erich von Däniken, Charles Berlitz und wie diese Phantasten alle heißen mögen, könnten dafür Pate gestanden haben.

‚The Celestine Prophecy’ ist eine verwirrende Mischung aus Power Metal und geklauten Pain-Of-Salvation-Riffs geworden, als Einstieg jedoch schon ganz ordentlich. Ein kleines Highlight zeichnet sich bereits mit ‚Supremacy, Our Kind’ ab. Obwohl dies den ersten ausführlichen Kontakt mit PAGAN’S MIND darstellt, fühlt man sich auf eigenartige Weise heimisch in dieser Mixtur aus Prog- und Power Metal und good old Hardrock.

Auch ‚Entrance To Infinity’ steht Pate für die typische Mischung aus fetten Riffs und schnellem Drumming, für stete Wechsel in den Tempi und fesselnden Gesang, der in Stil und Stimmlage manchmal an Marc Boals und Tim „Ripper" Owens erinnert. Eigenartiger Weise entsteht hin und wieder der Eindruck, als würde man Teile der Tracks kennen, ohne jedoch auf Anhieb eruieren zu können woher denn diese Vermutung rührt.

Beim genaueren Hinhören ist es jedoch kein Wunder. Hier findet unsereiner so ziemlich alles an Einflüssen, was auf den Metal-Sektor wichtig ist. Mal klingen Dream Theater, Fates Warning, Evergrey und Pain of Salvation durch, dann wieder steht der gute alte Hardrock der späten 70er und der 80er Pate. Wenn’s denn fett mit Tempo zur Sache geht, schwirren Iced Earth, Pantera und Yngwie Malmsteen beständig im Kopf herum.

Ab ‚Celectial Calling’ geht es mit der Mucke noch mal steil bergauf, die Qualität der Songs bleibt bis zum bitteren Ende konstant hoch. Freunden ausgefeilter Gitarrenläufe sei ‚Search of Life’ wärmstens an Herz gelegt. Des Weiteren unbedingt anhören ‚Taken’!!!

PAGAN’S MIND erreichen zwar nicht ganz die Extraklasse manch genannter „Influence-Bands", dennoch schlagen sich die Norweger ganz beachtlich. Die Vorfreude auf Prog Power 2005 im niederländischen Baarlo wächst...

Ich hatte es ja bereits von Freunden vorab gehört - dass Pagan's Mind live abgehen sollen wie die Feuerwehr, und man selbst dann hellauf begeistert die Venue verlässt, wenn man sich für gewöhnlich nicht zu den eingefleischten Fans des Power Metal-Genres zählt. Das unterschreibe ich hundertprozentig! Pagan's Mind haben im nachhinein mit ihrer Show eine Menge (kritischen) Boden bei mir gut gemacht.

Tracklist:

01.The Celestine Prophecy 7:36
02.Enigmatic Mission 5:16
03.Supremacy, Our Kind 5:59
04.Entrance To Infinity 7:48
05.Coming Home (Instrumental) 2:36
06.Celestrial Calling 7:00
07.Taken 7:35
08.Resurrection [Back In Time] 6:36
09.Appearance (Instrumental) 1:52
10.Search For Live 5:00
11.New World Order 8:11
12.Enigmatic Mission (MPEG VideoClip) 5:23
Gesamtspielzeit: 65:36 Min. (Ohne Video)

Line Up:

Nils K. Rue - Vocals
Jørn Viggo Lofstad - Guitars
Steinar Krokmo - Bass
Stian Kristoffersen - Drums
Ronny Tegner - Keyboards

Externe Links:

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