Sonic Down - Live It Up... (CD/2006)
Indie-Rock - Eigenproduktion
Anfrage von RockTimes-Ulli: "Dein Herz schlägt doch für junge Bands. Hättest du Interesse die CD einer Band aus Eggenfelden zu rezensieren?"
Aufhorch - Eggenfelden?? Ja, klar, ist ja nicht weit von hier, vielleicht kenn' ich die sogar, dachte ich mir und sagte zu.
Kennen ist zuviel gesagt, aber beim Blick auf das Line up klingelt irgendetwas in meinem Hinterkopf. Oliver Kastenhuber, Gitarre steht da. Hmm... Da gab's vor ein paar Jahren eine Band aus Rottal, die sich Blue Orange nannte und in Niederbayern und im unteren Oberbayern für Furore sorgte. Ob's dieselben Jungs sind, gibt weder die Bandinfo noch das Internet preis, aber ist eigentlich auch egal und Schnee von gestern. Wichtig ist das vorliegende Ergebnis - das Debütalbum "Live It Up..." von Sonic Down.
Aufgenommen hat das Quintett die 10 selbstgeschriebenen Songs live und 'daheim' im eigenen Bandraum/Studio. Für das Mastering haben die Niederbayern einen echten Coup gelandet. Keule von der 'BlueMasterBox/Finest Noise' in Troisdorf bei Bonn hat dem Werk den Schliff verpasst. Bands wie Circle of Grin, Blackmail, NME.Mine, Day In Grief und Mindwise kamen bereits in den Genuss des exquisiten Masterings. Die Produktion von "Live It Up..." ist blitzsauber geworden, für meinen Geschmack sogar ein klein bischen zuuu sauber. Da rauscht nichts, zwickt nichts, aber Bass und Schlagzeug dürften ein ganz klein wenig druckvoller ankommen.
Auf der Internetseite des "Club Bogaloo", der scheinbar so etwas wie eine Stammbühne der Band ist, wird der Musikstil von Sonic Down als "Rock 'n' Roll (im britischen Stil)" beschrieben. Wenn man die musikalischen Ähnlichkeiten und Einflüsse abklopft stimmt das sogar ziemlich genau - bis auf einen Punkt. AC/DC kommen nämlich aus Australien....
Was ich damit meine? Damit meine ich, dass 'Immunity Community' ein klasse Rocksong im Stile der ersten AC/DC-Scheibe "High Voltage" ist, aber genauso gut für The Who stehen kann. Das klingt alles frisch, unverbraucht und enorm schwungvoll.
'Generator' ist ein Song, der sogar das Herz der typischen Classic-Rocker höher schlagen lassen müsste. The Who, die Yardbirds und vielleicht sogar ein ganz klein wenig Grand Funk Railroad kommen mir da in den Sinn.
Insgesamt stehen sowohl "alte" Brit-Popper und -Rocker wie die Beatles, The Who, Faces, sowie Rock 'n' Roller aus dem Amiland wie Tom Petty und die J. Geils Band als Paten für diverse Einflüsse. Dagegen halten aber feste die "neuen" Brit-Bands wie Oasis, Travis und Paul Weller. Zusammen ergibt das eine ungeheuer flotte und eingängige Mischung aus Pop und Rock.
Mit Sonic Down verhält es sich ähnlich wie mit der AIM-Band, die ich vor ein paar Tagen hier im Player hatte. Mit ihrer Musik sind sie eindeutig massenkompatibel und sprechen sicher eine größere Zahl von Musikfans an. Auch sie erfinden das Rad nicht neu (wie sollten sie das auch in einer Zeit, in der es schon alles an Musikstilen gegeben zu haben scheint), aber sie legen eine hohe Professionalität, viel Elan und unverbrauchte Spielfreude, Lebensfreude und Kreativität in die Waagschale. Das gehört meiner Meinung nach unbedingt belohnt!
Anspieltipps: 'Raw Flowers', 'Immunity Community', 'Generator' (das ergibt zusammen einen bunten Querschnitt durch das Album)
Tracklist:
01. Raw Flowers
02. Little Soul
03. Come On
04. Satellite
05. Reasons
06. Into The Light
07. Immunity Community
08. Time For The Lovers
09. Generator 10:Every Night
Gesamtspielzeit: 37:04 Min.
Line Up:
Max Halbinger - Schlagzeug
Christian Gangkofer - Bass
Christian Bruckmair - Gitarre / Gesang
Axel Ginghuber - Orgel, Keys
Oliver Kastenhuber - Gitarre