The Tangent - The World That We Drive Through (CD/2004)

04.06.2007 | Musik | Keine Kommentare

Retro-Prog, Canterbury - InsideOut Music/SPV

Ursprünglich als Soloprojekt des Songschreibers und Bandleaders von Parallel Or 90 Degrees, Andy Tillison, gedacht, erwies sich die Zusammenarbeit mit Flower Kings-Boss Roine Stolt als glückliche Fügung. Hatte der Gute doch nix Besseres zu tun als seine bewährten Mitstreiter bei den Blumenkönigen, Bassist Jonas Reingold und Drummer Zoltan Csorz, an Bord zu holen. Auch Tillisons Kollege bei PO90D, Keyboarder Sam Baine, kam zu Ehren. Gitarrist Guy Manning und Saxophonist Theo Travis (Porcupine Tree, Gong) vervollständigen das hochkarätige Kollektiv. Mit „The Music That Died Alone" erschien vor einem Jahr das Debüt dieses britisch-schwedischen Progrock-Zusammenschlusses. Die düstere Prophezeiung trat denn doch nicht ein, Gott sei’s getrommelt und gepfiffen. Vielmehr eroberte dieses hochgeachtete und gelobte Werk die Playlisten diverser Prog-Fans und Magazine.

Nun erfreuen uns THE TANGENT also mit dem nahezu nahtlos an den Vorgänger anknüpfenden „The World That We Drive Through". Was gibt es für eine Musikbesessene Schöneres als an einem kalten, stürmischen und völlig verregneten Samstagnachmittag Sonnenschein und Wärme in Form von locker und fröhlich, aber auch nachdenklicher, dahinfließender Musik hereinzuholen? Hochkarätiger 70er-Jahre Prog mischt sich gekonnt mit symphonischen Klängen, in Passagen leicht psychedelischem und träumerisch-melancholischem Einschlag (‚Photosynthesis’ ‚A Gap In The Night’). Der Opener ‚The Winning Game’ ist überaus vom Jazz/Fusion-Sektor geprägt, die Grenzen der Genres nur mehr verschwommen wahrnehmbar, doch in sich stimmig und fließend gespielt. Vergleichsweise rockig kommt ‚Skipping The Distance’ daher.

Den Titelsong an die letzte Stelle des Albums zu platzieren ist etwas unglücklich, stellt er (jedenfalls für mich) trotz der beachtlichen Länge von 13 Minuten d i e Einstiegsdroge schlechthin dar. Eine Mischung aus Yes, IQ, Pink Floyd und King Crimson mit der Big Band der Internationalen Jazzwoche Burghausen, die auch noch rockt und besinnliche, psychedelische Töne anschlägt. Trotz aller Reminiszenzen an die Vergangenheit klingt hier nichts altmodisch, sondern modern und weit vorausgedacht. Der Brückenschlag ist gelungen.

Tracklist:

01. The Winning Game 11.10
02. Skipping The Distance 8.57
03. Photosynthesis 7.40
04. A Gap In The Night 18.20
05. The World We Drive Through 13.00
Gesamtspielzeit: 59:07 Min.

Line Up:

Andy Tillison - Keyboards, Vocals
Roine Stolt - Electric Guitars, Vocals
Sam Baine - Keyboards, Vocals
Jonas Reingold - Bass Guitar
Zoltan Csorsz - Drums
Guy Manning - Acoustic Guitars, Vocals
Theo Travis - Saxophones, Flutes

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