Redemption – The Origins Of Ruin (CD/2007)

31.03.2007 | Musik | Keine Kommentare

Progressive Metal, Melodic Power Metal - InsideOut Music

Redemption – The Origins Of RuinWas für ein Monat! Gleich zwei Fates-Warning-Side-Projekte veröffentlichen im März ein Album. Zwei Werke wie sie in ihrer Art kaum unterschiedlicher ausfallen könnten und doch spiegelt jedes auf seine Art ein aufschlussreiches Bild bezüglich der jeweiligen Prioritäten und Ziele, die sich die Macher setzten. Im Falle von REDEMPTION schlägt das Pendel eindeutig in Richtung qualitativ-hochwertigen und kreativen Prog Metal aus.

"The Origins Of Ruin" ist das nunmehr dritte Release der Formation um Fates-Warning-Vocalist Ray Alder. Obwohl es sich nicht um ein „echtes" Konzeptalbum handelt, gibt es erneut einen roten Faden – den um das die Grauzonen des Menschseins. Menschliche Unzulänglichkeiten, Intoleranz, Zweifel, Angst und Hoffnung. Viel Melancholie aber keine Depressionen, viele Gedanken aber kein Aufgeben.

Allein Ray Alders göttliche, unverkennbare und einprägsame Stimme steht schon für garantierte Qualität. Doch damit alleine ist es dann doch nicht getan. Nicolas van Dyk hat in den Kompositionen einmal mehr ein enorm gutes Händchen und sehr viel Gespür für Stimmungen und Ausdruck bewiesen und nicht nur einmal kreisen in meinem Hinterkopf die Spuren des Fates-Warning-Millenium-Releases „Disconnected", dem einmaligen und beispiellosen Monument, das Ray Alder seinem Vater errichtet hat und sich damit erfolgreich gegen das dominante Text-Writing von Fates-Warning-Boss Jim Matheos behauptete. ‚Blind My Eyes’ kommt der „Disconnected-Melancholie" ziemlich nahe. Auch ‚Memory’, mit neuneinhalb Minuten der längste Track des Albums, schlägt in diese Kerbe.

‚Used To Be’ zum Beispiel steht klar für die andere Seite. Vertrackte Arrangements, brachiales Tempo und einimmens hoher Frickelfaktor a la Dream Theater mit phasenweisen (von mir nicht gerade geliebten) Double-Bass-Drums aus der Power Metal-Ecke. Die zwischengelagerten Gesangs-Parts sind jedoch wieder typisch für Ray Alder und nehmen der Geschichte etwas die Schärfe. Um den Teppich mal von hinten aufzurollen: Der beste Track von „The Origins Of Ruins" ist eindeutig der Opener „The Suffering Silence", dessen Gitarrenriffs mich allerdings auch mehr als alles andere an „Disconnected" erinnern.

Dieser ständige Vergleich ist einerseits schier unvermeidbar angesichts der eindeutigen vokalistischen Prägung, die Ray Alder beiden Bands angedeihen lässt. Andererseits ist REDEMPTION eine völlig eigenständige Formation, die ihren eigenen Weg spätestens mit dem beeindruckenden „The Fullness Of Time" ohnehin schon gefunden hat.

Glaubt man Nicolas van Dyk und Ray Alder ist das alles ganz einfach. Van Dyk schreibt die Songs quasi „direkt auf Alders Stimmbänder", sprich er schneidet die Songlines so, dass sie mit Ray Alders Stimme optimal zur Geltung kommen, wobei aber auch Ray selbst aktiv mitarbeitet und eigene Ideen einbringt. Von Fates Warning unterscheidet REDEMPTION die Tatsache, dass nicht nur Elemente des klassischen Prog Metal verwendet werden, sondern über den Tellerrand hinaus gelurkt wird. Wenngleich auch „nur" in Artverwandtes aus den Ecken des Power Metal (vor allem der Double Bass) und des Melodic Metal.

Fazit: Für Fates Warning-Fans ist „The Origins Of Ruin" ohnehin ein MUSS. Für diejenigen, die „The Fullness Of Time" schon mochten erst recht. Welches der beiden Alben besser ist hängt meiner Erfahrung nach von der persönlichen Tagesform ab, denn die Qualität ist in beiden Fällen qualitativ sehr hochwertig.

Tracklist:

01. The Suffocating Silence
02. Bleed Me Dry
03. The Death Of Faith And Reason
04. Memory
05. The Origins Of Ruin
06. Man Of Glass
07. Blind My Eyes
08. Used To Be
09. Fall On You
Gesamtspielzeit: 57:15 Min.

Line Up:

Ray Alder - Gesang
Nicolas van Dyk - Gitarre, Keyboards
Bernie Versailles - Gitarre
Sean Andrews - Bass
Chris Quirarte - Schlagzeug

Externe Links:

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