Chroma Key - Graveyard Mountain Home (CD/2004)
Ambient, Postrock, Psychedelic - InsideOut Music/SPV
Nach dem Soundtrack zu „Okul" vermisste Kevin Moore für sein neuestes CHROMA KEY-Werk die filmische Vorgabe, weshalb er sich auf die Suche begab, und letztlich bei „Age 13" aus dem Jahre 1955 landete. Diesen Film gibt es übrigens als Bonus-DVD auf der Special Edition. Mit dem Film selbst hat die Musik jedoch nicht allzuviel zu tun. Jener sollte lediglich als Stimmungs-Inspiration dienen, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.
Manchmal klingt es doch recht distanziert und abwesend, den Punkt lediglich am Rande streifend, dann wieder gefühlvoll, herzlich und leichtfüßig dahinschwebend. Er bewegt sich irgendwo zwischen Sigur Ros, Pink Floyd und Mike Oldfield, zwischen Psychedelic und Postrock, eine angenehme, interessante Mischung. Gut anzuhören, doch wohl nicht unbedingt der Sound für die breite Masse.
Die Einleitung mit ‚YYY’, einem schief getakteten Xylophonstück, das die Gedanken unwillkürlich in karibische Gefilde ziehen lässt, ist viel versprechend, die Aufmerksamkeit geweckt. Der Titelsong, von Akustikgitarren geführt, verbreitet eine etwas abgehobene Stimmung. Man findet sich irgendwo zwischen den Welten wieder, just like good old Pink Floyd-Sound. Im krassen Gegensatz dazu steht das unmittelbar folgende ‚Salvation’. Einerseits etwas proggy, andererseits doch recht an den maschinell-elektronischen Sound von Talk Talk, The Cars und The Stranglers angelehnt, entsprechend steril daherkommend und doch einen gewissen Reiz ausstrahlend.
Etwas nervend wirkt ‚Human Love’, mit seinem monotonen Gerede etwas an das verunglückte ‚Vocari Dei’ von Pain of Salvation erinnernd, doch ein gutes Stück musikalischer. Ein fantastisches Werk für Freunde satt und intensiv gespielter Stromgitarren, Soundspielereien am Keyboard und anderem elektronischen Schnickschnack ist das Instrumental ‚Come In, Over’. Auch ‚Sad Sad Movie’ glänzt mit schrägen, ungeraden Takten. Hier ist beispielsweise der Einfluss türkischer Popmusik (Kevin Moore lebt seit einem Jahr in Istanbul) unüberhörbar.
Faszinierend, dass diese Krummheit meist überhaupt nicht auffällt und zum munteren Mitgrooven animiert. Nahezu verdächtig „normal" wird der geneigte Hörer mit ‚Again Today’ verabschiedet.
Tracklist:
01. YYY 2:12
02. Give Up 4:05
03. White Rope 4:56
04. Mother's Radio 4:16
05. Graveyard Mountain Home 2:32
06. Salvation 2:41
07. Before you Started 4:24
08. Human Love 6:02
09. Come In, Over 5:02
10. Pure Laughter 2:08
11. Andrew Was Drowning His Stepfather 2:12
12. Sad Sad Movie 5:38
13. True and Lost 2:31
14. Again Today 7:17
15. Multimedia 22:22
Gesamtspielzeit: 78:18 Min.
Line Up:
Kevin Moore - Vocals, Guitars, Keyboards, Programming
Gastmusiker:
Utku Ünal - Drums
Theron Patterson - Programming on 4, 8, 14, Bass Guitar
Bige Akdeniz - Additional Vocals and Lyrics on 9, 13
Bob Nekrasov - Monologue on 8
Erdem Helvacioðlu - Additional Guitar on 3
Externe Links:
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