Traumpfad - Traumpfad (CD/2003)
Retro-Prog - Eigenproduktion
Fünf gestandene Bajuwaren aus der beschaulichen Umgebung von Peterskirchen haben es sich zum Ziel gesetzt, die oberbayerische Progressiv-Rock-Wüste zu beleben, was ihnen mit ihrem Debütalbum hervorragend gelingt. Ihre wohl formulierten und durchdachten, teils etwas intellektuell angehauchten Texte, für die sich größtenteils Sänger Flo Huber verantwortlich zeichnet, behandeln viele immerwährende Themen des Lebens wie Liebe, Hass, Leidenschaft, Umwelt, Natur, Verrat.
Das Schlagzeug von Andi Brandl und Johnny Fagetter am Bass bestimmen den Rhythmus und das Tempo, manchmal hart und ungestüm, dann wieder heiter, freundlich und sanft. Marko Effenbergers Gitarre und das Keyboard ergänzen das Gebilde in allen möglichen Variationen, von aggressiv und hart über weich gezeichnet bis hin zu fremden, außergewöhnlichen Songstrukturen. Die stilistischen Grenzen sind, wie es sich für eine ordentliche Prog-Band gehört, weit gesteckt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass mit Jazz, Funk, Heavy Metal, aber auch Klassik, experimentiert wird, ohne jedoch die eigene Linie zu verlassen.
Dieser Silberling gehört in die Kategorie jener Scheiben, die beim Zuhören noch mehr gewinnen. Gerade auch was die Stimme von Flo Huber betrifft. Hat man während der ersten Durchläufe noch den Eindruck, die Stimme sei etwas zu schwach und wenig ausdrucksstark, relativiert sich dieses Bild mit der Anzahl der Auflagen zunehmend. Nach Aussage von Drummer Andi B. wurden die Songs passend zu Flos Stimme und seinem Typ umarrangiert bzw. die während der sängerlosen Zeit entstandenen Instrumentale kurzerhand mit einem Text versehen, und somit der Verlust von Anja Langes klarer, sauberer Stimme weitestgehend ausgeglichen.
Als besonderes Schmankerl konnten sie Anja L., jetzt mehr im Jazz zu Hause, für einen Gastauftritt engagieren. ‚Der Pfad’ wird von einem furiosen Duett zwischen ihr und Sänger Flo geprägt. Manches Mal erinnern TRAUMPFAD etwas an frühe Anyone’s Daughter. Was für diese einst die Vertonung des Hesse-Klassikers „Piktors Verwandlungen", ist für den bayerischen Fünfer der funkige Song ‚Glü(i)cklich’, inspiriert vom Weltliteratur-Klassiker Kin Ping Meh. Weiter sei empfohlen, ein dickes Ohr für ‚Gefühle’‚Weit weg’ und ‚Papa Peyotes Tanz’ zu riskieren.
Entfliehen wir dem Alltag und begeben uns erwartungs- und vertrauensvoll auf den musikalischen Traumpfad um die Reise zu den Wurzeln anzutreten. TRAUMPFAD sind übrigens völlig zu recht die Gewinner des Bandcontests „Simply The Best" 2004 der Musik-Initiative Rosenheim. Weitere Infos und Kaufmöglichkeit unter http://www.traumpfad.info oder markoeffenberger@ngi.de
Tracklist:
01. Intro 1:31
02. Epoché 9:30
03. Der Bau 7:01
04. Gefühle 8:50
05. Der jüngste Traum 4:26
06. Gnade für das Menschenvolk 6:29
07. Papa Pyote´s Tanz 10:08
08. Der Pfad 4:57
09. Weit weg 6:34
10. Gl(i)ücklich 4:25
Gesamtspielzeit: 63:55 Min.
Line Up:
Flo Huber - Gesang
Marko Effenberger - Gitarre
Matthias Unterhuber - Keyboard
Andreas Brandl - Drums
Jonny Fagetter - Bass
Gastmusiker:
Anja Lange - Gesang auf 'Der Pfad'